Prof. Dr. med. Matthias Lorenz
11. April 1953 – 25. Februar 2003
Prof. Matthias Lorenz studierte nach dem Sanitätsdienst in der Bundeswehr in Gießen und Frankfurt Physik, Veterinärmedizin und Medizin. Seine Promotion beschäftigte sich mit einem endokrinologischen Thema in der Neurologie. Vor Beginn seiner klinischen Weiterbildung war er 1981 Stipendiat des DKFZ in Heidelberg und arbeitete dort experimentell über das Kolonkarzinom. Dabei überprüfte er die Kombination von lokaler Hyperthermie und Chemotherapie und führte Pilotstudien zur lokalen Zytostatika-Applikation durch. Diese Tätigkeit prägte sein anschließendes kontinuierliches, wissenschaftliches Interesse und Arbeitsfeld.
An der Universität Frankfurt am Main war er als Facharzt für Chirurgie und Viszeralchirurgie maßgeblich am Aufbau einer onkologischen Arbeitsgruppe beteiligt, die er später leitete. In seiner langjährigen Tätigkeit als Oberarzt und leitender Oberarzt übernahm er die Leitung der Sektion „Chirurgische Onkologie“.
In diesen außerordentlich fruchtbaren Jahren mit einer Vielzahl eigener wissenschaftlicher Arbeiten weilte er zu mehreren Studienaufenthalten im Ausland, vorwiegend in den USA.
Bleibend sind die Ergebnisse der von ihm angeregten, wesentlich mit getragenen und zum Teil geführten multizentrischen Therapiestudien zur Behandlung von Lebermetastasen insbesondere des Kolonkarzinoms und der Aufbau der Arbeitsgemeinschaft „Lebermetastasen“.
1990 erfolgte die Habilitation mit der Arbeit „Die regionale Therapie von Lebermetastasen kolorektaler Karzinome“, 1997 die Verleihung der apl. Professur. Im Jahre 2002, wenige Wochen vor seiner Erkrankung, verlieh ihm die Deutsche Krebsgesellschaft den angesehenen Arthur Walpole-Preis für seine Verdienste um klinische Studien in der Onkologie.
Prof. Matthias Lorenz verstarb am 25.Februar 2003.
Der Matthias Lorenz Forschungspreis wurde zum Gedächtnis an diesen herausragenden Wissenschaftler und Arzt gestiftet, in Würdigung seiner besonderen Verdienste um die Förderung und Weiterentwicklung der klinisch-therapeutischen Forschung der lokoregionären Tumortherapie sowie für seine Leistungen als Chirurg und Onkologe, der seine Patienten oft bis ans Lebensende persönlich betreut hat. Wir ehren Matthias Lorenz mit diesem Forschungspreis und hoffen, dass er auch anderen Wissenschaftlern/innen zum Vorbild wird.
